Jahresstatistik 2023 der Kantonspolizei Schwyz
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Das Jahr 2023 war für die Kantonspolizei Schwyz wiederum ein sehr arbeitsintensives Jahr.
Die bei der Einsatzzentrale eingegangenen Notrufe haben mit 37’964 (30’005) ein Rekordhoch erreicht. Weiter hat auch die Zahl der registrierten Polizeieinsätze erneut deutlich zugenommen und ist auf einen neuen Höchststand von 20’500 (18’499) gestiegen.
Nach dem letztjährigen Anstieg ist die Zahl der registrierten Verkehrsunfälle im Jahr 2023 mit 792 (818) wieder leicht gesunken. Sechs Personen verunfallten auf Schwyzer Strassen tödlich, vier mehr als im Vorjahr. Missachten des Vortritts sowie Ablenkung und Unaufmerksamkeit waren die Hauptursachen für die Verkehrsunfälle.
Die Anzahl der registrierten Straftaten im Kanton Schwyz stieg im vergangenen Jahr erneut und erreicht einen Zehn-Jahres-Höchststand. Hauptursächlich war die Zunahme im Bereich der digitalen Kriminalität und der Diebstähle. Auch der Bereich Gewaltstraftaten nahm zu.
Verkehrsunfallstatistik 2023
Im vergangenen Jahr ereigneten sich im Kanton Schwyz 792 (2022: 818) polizeilich erfasste Verkehrsunfälle. Dabei liessen sechs Menschen ihr Leben, vier mehr als im Vorjahr. 61 (54) Personen erlitten erhebliche Verletzungen, fünf (zwei) lebensbedrohliche. Die Zahl der Leichtverletzten liegt bei 255 (326). Die Anzahl Unfälle mit Personenschaden sank um 48 auf 271 und diejenigen mit Sachschaden stieg um 22 auf 521.
Mit 136 Unfällen ist das Missachten des Vortritts wieder die häufigste Unfallursache, gefolgt von Unaufmerksamkeit und Ablenkung mit 132 Unfällen.
Die Anzahl verunfallter Fussgänger ist gegenüber dem Vorjahr um 9 gestiegen und liegt bei 42 (33). Zwei Personen starben bei einem Fussgängerunfall. Insgesamt wurden 37 (48) Unfälle mit einem Fahrrad registriert, was einen Rückgang bedeutet. Unfälle, an denen E-Bikes beteiligt waren, sind wieder leicht gesunken. Die Kantonspolizei Schwyz registrierte deren 20 (25).
15’579 (14’855) Schülerinnen und Schüler besuchten Lektionen in der Verkehrs- und der Kriminalprävention. An 18 Schulorten standen zudem insgesamt 518 Schüler- und Erwachsenenpatrouilliere im Einsatz. 1750 Kinder absolvierten die in Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen und den örtlichen Ve loclubs insgesamt 20 durchgeführten Radtests, wovon über 93 % bestanden haben.
Bei allen Geschwindigkeitsmessungen – stationär, semistationär und fixe Anlagen – resultierten im Kanton Schwyz total 69 207 (68 445) Ordnungsbussen sowie 1115 (1176) Anzeigen an die Staatsanwaltschaft. Die Übertretungsquote bei den Geschwindigkeitsüberschreitungen ist leicht gesunken und liegt nun bei 0.42 % (0.51 %). Wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen mussten Ordnungsbussen in der Höhe von CHF 5 226 770 (5 472 620) ausgestellt werden. Im Rahmen der täglichen Tätigkeiten des Verkehrskontrolldienstes und der Polizeipatrouillen stellte die Kantonspolizei weitere Ordnungsbussen im Betrag von insgesamt CHF 482 893 (574 066) aus.
Polizeiliche Kriminalstatistik 2023
Im Jahr 2023 wurden im Kanton Schwyz insgesamt 6500 Delikte gemäss Strafgesetzbuch, Betäubungsmittelgesetz, Ausländergesetzgebung und Bundesnebengesetzgebung erfasst, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 479 Straftaten (+8%) entspricht und zugleich einen 10-Jahres-Höchststand bedeutet.
Bei den Straftaten nach Strafgesetzbuch war eine Zunahme von 13% (+564 Taten) zu verzeichnen. Die Hauptgründe hierbei liegen zum einen in der digitalen Kriminalität (+33% / +208 Taten), zum anderen aber auch bei den herkömmlichen Diebstählen (+32% / +287 Taten).
Im digitalen Raum gab es beim Missbrauch von Online-Zahlungssystem/Wertkarten eine Zunahme von
+192% (+117 Taten). Beim Kleinanzeigenplattformbetrug war ein Anstieg von +42 % (72 Taten) zu verzeichnen. Ebenso stiegen die Taten bei den Phänomenen Phishing (+52% / +32 Taten) und Online-Anlage-Betrug (+79% / +27 Taten). Die Schadenssumme der digitalen Taten belief sich auf CHF 8.3 Mio. (+27%).
Die Zunahme bei den Diebstählen ist auf die Diebstähle ab/aus Fahrzeugen (+167% / +100 Taten), Ladendiebstähle (+42% / 64 Taten) und Fahrzeugeinbruchdiebstähle (+273% / +30 Taten) zurückzuführen.
Bei den Gewaltstraftaten (Versuchte Tötungen, Angriffe, Raufhandel, schwere/einfache Körperverletzungen, Freiheitsberaubungen/Entführungen, Vergewaltigungen) ist ein Anstieg von 17% (+66 Taten) zu verzeichnen. Konkurs- und Betreibungsdelikte nahmen um 55% (+17 Taten) zu. Die Aufklärungsquote bei den Gewaltstraftaten liegt bei erfreulich hohen 84.3% (+5.7%).
Würdigung aus Sicht des Kommandanten und des Sicherheitsdirektors
Polizeikommandant Oberst Bruno Suter blickt auf ein intensives Jahr zurück, welches die Mitarbeitenden in vielen Bereichen erneut stark forderte.
Der Rückgang der Verkehrsunfälle freut den Kommandanten. Sehr zu bedauern ist jedoch der Anstieg der Todesopfer und die deutlich höhere Anzahl an Fussgängerunfällen. «Jeder Unfall führt zu menschlichem Leid. Wir setzen alles daran, dieses zu verhindern.» Dazu werden wir weiterhin einen speziellen Fokus auf den Langsamverkehr mit den damit verletzlichsten Verkehrsteilnehmenden legen», so Bruno Suter.
In der Polizeilichen Kriminalstatistik verzeichnete die Kantonspolizei Schwyz im 2023 einen Anstieg von 8 Prozent auf insgesamt 6500 Straftaten. Trotz dem Anstieg im 2023 darf sich die Bevölkerung im Kanton Schwyz weiterhin sicher fühlen. Die verschiedenen Formen von Cyber-Straftaten und zugleich aber auch die Zunahme bei der herkömmlichen Kriminalität, insbesondere im Bereich der Vermögens- und Gewaltdelikte, wird die Kantonspolizei Schwyz auch im laufenden Jahr weiterhin stark fordern. «Die Bevölkerung kann die Kantonspolizei dabei weiterhin wesentlich unterstützen, sei dies beim unverzüglichen Absetzen von Verdachtsmeldungen aber auch bei der Umsetzung von Sicherheitsempfehlungen.»
Der Rückgang bei den Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz zeigt exemplarisch auf, dass die sogenannte Hol-Kriminalität (u.a. Organisierte Kriminalität, Menschenhandel, Geldwäscherei, etc.) aufgrund der stetig zunehmenden Bring-Delikte je länger je weniger bekämpft werden kann.
Für den Vorsteher des Sicherheitsdepartements, Regierungsrat Xaver Schuler, überwiegen die positiven Erkenntnisse im vergangenen Jahr. «Mit hoher Professionalität und Augenmass zugleich setzt sich die Kantonspolizei Schwyz für die Sicherheit der Schwyzer Bevölkerung ein. Die vorliegenden Zahlen zeigen eindrücklich auf, wie gut unsere Kantonspolizei ihrem Auftrag nachkommt», bilanziert Regierungsrat Xaver Schuler. Dank der hervorragenden Arbeit und dem aufwändigen Einsatz der Kantonspolizei Schwyz im Jahr 2023 zähle der Kanton Schwyz nach wie vor zu den sichersten Kantonen der Schweiz.
Die Zunahme der Straftaten im digitalen Raum, aber auch bei den klassischen Vermögensdelikten und im Bereich der Verkehrssicherheit, werde die Kantonspolizei künftig noch vermehrt fordern. Ein weiterer Schwerpunkt in der Verhinderung von Straftaten stelle weiterhin das Bedrohungsmanagement dar. Das Wachstum und die damit einhergehende veränderte Zusammensetzung der Gesellschaft, hat sich und wird sich auch auf das Arbeitsvolumen der Polizeiarbeit auswirken.
«Die Politik wird weiterhin dafür besorgt sein, unserer Kantonspolizei die nötigen personellen und materiellen Mittel zur Verfügung zu stellen, damit sie ihren Auftrag auch bei stetig veränderten Ansprüchen wahrnehmen kann, so dass der Kanton Schwyz weiterhin einer der sichersten bleibt», hält Regierungsrat Xaver Schuler fest. Er dankt allen Frauen und Männern im Dienst der Kantonspolizei für den grossen Einsatz zugunsten der Sicherheit der Bevölkerung des Kantons Schwyz.
Quelle: Kantonspolizei Schwyz
Titelbild: Symbolbild © Kantonspolizei Schwyz